© W. Nowara
08 Januar, 2025
Männerchor 1875 Wasserkurl
“Wasserkurler Männergesangverein zu Wasserkurl", so steht es im Gründungsprotokoll. Es soll gesungen werden, es soll Gemeinschaft gepflegt werden, und das Dorf Wasserkurl gibt dieser Gemeinschaft seinen Namen.
Dieses Gründungsprotokoll vom 3. Juli 1882 ist der dokumentarische Beleg der Arbeit einer Gruppe, die bereits in mehr oder weniger gefestigter Form seit sieben Jahren zusammenhält. Wir wissen dies aus einem Bericht des damaligen Lokalblattes “Volksfreund". Der Wasserkurler Gesangverein - damals noch unter dem Namen “Eintracht" - veranstaltete am 2. September 1875 ein Konzert “unter aufgeschlagenem Zelte im Hofe des Wirths Herrn Schulte-Kemminghaus”, welches der “Volksfreund" in seiner Ausgabe vom 3. September sehr lobend rezensierte. Dieser Sachverhalt berechtigt uns, die Vereinsgeschichte vom Jahre 1875 an zu schreiben.
Das Gründungsprototoll überliefert uns auch die erste festgeschriebene Vorstandswahl, aus der der Vereinsgründer Dietrich Steinhoff als erster Vorsitzender hervorging, allerdings wurde er seinerzeit nicht Vorsitzender sondern Präses genannt. Sein Stellvertreter wurde C. Middendorf. Zum Dirigenten wählte man - wie in damaliger Zeit üblich - den Lehrer des Dorfes, Herrn Gettmann, Vertreter wurde sein Lehrerkollege Kinkel. W. Rumpf übernahm das Amt des Schriftführers. F. Rumpf das des Vertreters.
Zehn Tage nach dem Gründungsbeschluss trat die Mitgliederversammlung zusammen, deren sämtliche 59 Teilnehmer am 13. Juli 1882 das Inkrafttreten der vorab bestimmten Statuten unterschreiben. Von nun an ist der Verein auf eine satzungsmäßige Basis gestellt.
Auf Grund der erläuterten Gründungsgeschichte ist das Jahr 1900 als das Jahr des fünfundzwanzigjährigen Vereinsjubiläums anzusetzen. Nun rechnete der damalige Vorstand sein Vereinsbestehen vom Jahre 1882 an, setzte somit sein Jubiläum für das Jahr 1907 fest. Dennoch wurde, wie aus einer Niederschrift vom 26. 11. 1899 ersichtlich, ein großes Gesangfest geplant, zu dem laut Beschluss 13 benachbarte Gesangvereine eingeladen wurden. Darüber hinaus wählte man ein “Festkommitee”, welches dem Vorstand bei der Festvorbereitung zur Hand gehen sollte. In der Generalversammlung vom 7. Januar 1900 wurde dieses “Festkommitee" maßgeblich erweitert.
Der “halbjährliche Buchungsabschluß", der uns unter dem Datum des 15.7.1900 vorliegt, weist aus, dass das zum damaligen Zeitpunkt zwei Wochen vergangene Fest auch finanziell ein Erfolg war, denn die Festeinnahme macht beinahe ein Drittel des Kassenbestandes aus.
Wenn auch der Jubiläumsgedanke dem seinerzeit feiernden Verein nicht bewußt war, so wurde dennoch ein Fest gefeiert, das über den üblichen Rahmen eines Vereinsfestes weit hinausging. Sicherlich ist es uns erlaubt, in der Koordination zweier Zeitrechnungen in diesem Gesangfest aus dem Jahre 1900 unser fünfundzwanzigjähriges Vereinsjubiläum zu sehen.
Die bislang beschriebenen 25 Jahre Vereinsgeschichte bilden nicht nur als Zeiteinheit einen Block, sondern sind auch vom Material, welches vorliegt, erheblich reicher fundamentiert als die Nachfolgezeit des neuen, beginnenden Jahrhunderts.
Wenn der “Volksfreund” in seiner Rezension des ersten Wasserkurler Gesangskonzertes noch dem ”gerade zehn Tage vergangenen Gedenktage der ruhmreichen Thaten unseres deutschen Volkes in den Jahren 1870/71" huldigt, so entwickeln sich die politischen Zustände in den darauf folgenden 25 Jahren nicht ausschließlich positiv. Mit der Jahrhundertwende beginnt die Blüte Preußens und damit auch des deutschen Reiches zu verblassen. Die glanzvolle Zeit Bismarcks ist zu Ende, und sein außenpolitisches Erbe ist ein Vertragssystem, das in den Händen seiner Nachfolger dazu beiträgt, dass Deutschland an der Seite der Donaumonarchie in den ersten Weltkrieg zieht.
Die im Jahre 1919 ausgerufene Weimarer Republik kann letztlich nur als ein Ordnungsversuch angesehen werden, der dem deutschen Volk unsägliches abverlangte.
Selbstverständlich kamen die Sänger in den vorhergehenden Jahrzehnten regelmäßig zusammen.
Vorangegangen war ein Reichssängerfest in Münster im Jahre 1926. Unter der Leitung des Vorsitzenden Ewald Steinhoff sen. nahmen einige Wasserkurler Sänger an diesem Treffen teil.
Sicherlich weist dieser grobe historische Exkurs keinen direkten Bezug zur dörflichen Situation Wasserkurls auf, ist aber vielleicht deshalb entschuldbar, weil er die Ursachen der Schwierigkeiten und Nöte erklärt, denen der einzelne durch jene Jahrzehnte hinweg ausgesetzt war. Somit wird auch deutlich, warum wir die nächste Kunde einer offiziellen Vereinstätigkeit erst aus dem Jahre 1938 erhalten.
Am 17. Juli 1938 begeht der Verein das Fest seines fünfzigjährigen Bestehens. Auf dem PIakat, welches das Gesangfest 1938 ankündigt, wird das Gründungsjahr des Vereins bereits mit 1875 angegeben. Es ist also anzunehmen, dass man sich der 13 Jahre Zeitverzögerung bewusst war. Dies ist sicherlich der Grund, warum das Plakat lediglich ein Gesangfest, nicht aber eine Jubiläumsfeier ankündigt. Die Zeitungsnotizen unter der Rubrik “Amt Unna-Kamen" weisen dieses Gesangfest jedoch als Feier des fünfzigjährigen Jubiläums aus, wenn man sich auch in dieser Frage nicht ganz einig zu sein scheint, denn im Gegensatz zu allen anderen Blättern spricht eines von einer Sechzigjahrfeier.
Bedenkt man in diesem Zusammenhang die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Jahre 1924, 1925 und 1926 und die politischen Wirren der nachfolgenden Jahre, so wird es leicht, für eine solche Verzögerung der Jubiläumsfeierlichkeiten Verständnis aufzubringen.
Vorsitzender des MGV Wasserkurl zu diesem Zeitpunkt ist Ewald Steinhoff senior, der anläßlich des fünfzigjährigen Vereinjubiläums für vierzigjährige aktive Mitgliedschaft mit einer goldenen Nadel ausgezeichnet wird. Dirigent des Chores im Jahre 1938 ist H. Lütz. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der unlängst verstorbene Wilhelm Meinberg als Ehrenbürger der Gemeinde Wasserkurl dem Jubiläum beiwohnte.
In den Nachkriegswirren des zweiten Weltkrieges findet der MGV Wasserkurl schnell wieder zu geregelter Vereinsarbeit und organisiert für den 26. und 27. August 1950 die fünfundsiebzigjährige Jubelfeier im Vereinslokal Gustav Bäcker in Wasserkurl. Kurz nach dem Kriege wurde in einem Jubiläumskonzert wieder niveauvolle Chormusik geboten. So lesen wir in einer Zeitungsnotiz: “Der Chor hat nach Zeiten der Zurückgezogenheit in den letzten Jahren eine beachtenswerte Rührigkeit entfaltet und teilgenommen am Geschehen innerhalb und außerhalb des Heimatortes”. Die hier wieder angedeutete Verbundenheit von Dorf und Gesangverein wird einige Zeilen weiter noch stärker hervorgehoben: “Bürgermeister Kuhle überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde. Er betonte die Verbundenheit der Dorfgemeinde mit dem Verein, der unter der nunmehr vierzigjährigen Leitung des Vorsitzenden Steinhoff und des unermüdlichen Dirigenten Gess sich zu einem leistungsstarken Verein entwickelte”. Ewald Steinhoff, der bereits 1938 für vierzigjährige Vereinszugehörigkeit geehrt wurde, steht auch 1950 dem Verein mit all seiner Kraft und Persönlichkeit zur Verfügung. Ewald feierte im August dieses Jahres mit seinen Tenören und Bässen das fünfundsiebzigjährige Jubiläum des Chores. Das Bild, welches der Kommentierung des 75jährigen Jubiläums beigefügt ist, stammt bereits aus dem Jahre 1946, zeigt aber den aktiven Mitgliederstamm, mit dem der Verein in das fünfundsiebzigjährige Bestehen hineinging.
Es mag ein Zeichen steigender Stabilisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse sein, dass man bereits am 27. 28. und 29. 8. 1955 das achtzigjährige Bestehen mit einer großen, dreitägigen Festveranstaltung begeht. Das 85jährige Jubiläum beschränkte sich auf ein Konzert mit Jubilarehrung. Im Vorjahr 1959 jedoch hatte der Verein es gewagt, einen Sängerwettstreit zu veranstalten, der allerdings bei einer Teilnehmerzahl von 700 Sängern als Erfolg gewertet werden konnte!
Im Jahre 1963 besuchte der Chor einen Sängerwettstreit in Dortmund-Oespel, wo drei erste Preise gewonnen wurden. Dies sei nur ein Beispiel der zahlreichen Wettstreite, von denen der MGV Wasserkurl zahlreiche Preise mit “nach Hause” brachte.
Bevor in der Chronologie der Feier des neunzigjährigen Jubiläums der ihm gebührende Platz eingeräumt wird, gilt es einen Aspekt zu erwähnen, der dem Vereinsleben in jeder Hinsicht sehr viel gegeben hat: Die enge Partnerschaft des “MGV Wasserkurl" mit der Sängervereinigung “Concordia-Edelweiß” Bettendorf im Taunus. Diese Partnerschaft des “MGV Wasserkurl" ging auf den ehemaligen Wasserkurler Chorleiters Carl Dernbach zurück. So reiste dann auch der MGV Wasserkurl geschlossen nach Bettendorf, als der dortige Verein Mitte Juli 1963 sein 50jähriges Bestehen feierte. Vereinsvorsitzender und Bürgermeister Kurt Spristersbach entbot dem Wasserkurler Chor besondere Grüße und beide Seiten erzählen heute noch gerne von dem damaligen Beisammensein. Selbstverständlich wurden gegenseitige Besuche so oft als möglich organisiert. So waren denn auch die Bettendorfer zur Feier des Neunzigjährigen im Juni 1965 in Wasserkurl. Dazu heißt es in einer Pressenotiz: “Im Festverlauf gab es Höhepunkte, die unvergessen in die Vereinsgeschichte eingehen werden. Man denke nur an die Grüße und Glückwünsche des Männergesangvereins Concordia Edelweiß Bettendorf”, die der Vorsitzende des Vereins und Bürgermeister der Gemeinde Bettendorf, Spristersbach überbrachte”.
Insgesamt war das “neunzigjährige" ein echtes Dorffest, das in der Wahl und Kürung der “Miss Bein" seinen humorvollen Höhepunkt hatte.
Im Jahre 1968 legte dann Carl Dernbach sein Amt als Chorleiter, das er 15 Jahre in Wasserkurl ausgeübt hatte, aus gesundheitlichen Gründen nieder. Sein Nachfolger wurde Günter Kaiser aus Bönen, in dessen bewährten Händen die musikalische Leitung heute noch liegt. Seit einigen Jahren gehört Günter Kaiser in seiner Funktion als Kreischorleiter auch dem Vorstand des Sängerkreises Unna an.
Eine von ihm propagierte und realisierte Initiative ist das Singen in Chorgemeinschaften. Dieses musikalisch wertvolle Verfahren hat mittlerweile zwischen den vier Chören, die Günter Kaiser betreut, ein Gefühl echter Verbundenheit und Zusammenarbeit hervorgebracht, das sich somit nicht nur in einem voluminöseren Klangkörper manifestiert, sondern auch in der geselligen Vereinstätigkeit zu Tage tritt.
Im Jahre 1970 wurde dann am 4. und 5. Juli mit dem 95jährigen ein kleineres Jubiläum gefeiert, das jedoch auch eine stattliche Reihe von Veranstaltungen aufwies. Auch zu diesem Fest wurden die Bettendorfer Sänger und Sängerfrauen eingeladen, um der alten Freundschaft erneut den Rücken zu stärken.
Als ein Beispiel des Verständnisses und des Zusammengehörigkeitsgefühls zwischen Sängern soll der heute noch lebhafte Kontakt gelten, der vom Jubiläumschor, den Brüdervereinen zwischen dem alten und hochverdienten Mitglied August Brüning und dem MGV Wasserkurl besteht. Ein Foto zeigt den Chor, der seinem alten Freund und Mitglied anläßlich seines fünfundsiebzigsten Geburtstags ein Ständchen bringt. Wenn der Raum auch ein wenig knapp war für die große Zahl der Gratulanten, der Abend wurde dennoch zu einem schönen Erlebnis für alle Beteiligten.
Seit einer ganzen Reihe von Jahren schon haben wir in Wasserkurl “unseren" Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt. Obwohl wir alle froh sind, diesen Kindergarten zur Verfügung zu haben, so wurde er doch von etwaiger Breitenarbeit der im Dorf ansässigen Vereine allzu selten bedacht. Dieser Sachverhalt stand dem Vorstand des MGV Wasserkurl vor Augen, als sein Konzert, welches im Oktober 1972 unter dem Motto “Froh und heiter" mit großem Erfolg im Haus der Jugend in Methler veranstaltet worden war, zu Gunsten des Wasserkurler Kindergartens zu wiederholen beschloß. So wurde das Konzert am 7. April 1973 im Durchgangswohnheim Massen und im Saal des Vereinslokals Otto Puch noch einmal aufgeführt. Der Reinerlös beider Veranstaltungen wurde dem Wasserkurler Kindergarten zur Verfügung gestellt. Somit wurde dem Kindergarten auch einmal der Erfolg einer privaten Initiative zuteil. - Dies ist nun wohl auch der rechte Platz einmal auszudrücken, welche freundschaftliche Verbundenheit zwischen der Leitung des Durchgangswohnheims Massen und dem MGV Wasserkurl besteht. Oft wird der Chor eingeladen, sein Repertoire auch den Landsleuten vorzutragen, die sich nach ihrer Einreise in die Bundesrepublik für gewisse Zeit im “Massener Lager", - wie es bei uns heißt - aufhalten.
Vom Jahr 1973 an stand die Vereinstätigkeit des Chores ganz im Zeichen des nahenden l00-jährigen Jubiläums. Nahezu zwei Jahre nahmen die musikalischen und organisatorischen Vorbereitungen in Anspruch.
Der langjährige Vorsitzende Helmut Deifuß zusammen mit den Sängern nahm einen umfangreichen Programmvorschlag in Angriff, der zahlreiche Arbeitsstunden erforderte.
Chorleiter Günter Kaiser stellte ein Programm für das Jubiläumskonzert zusammen, das über den Schwierigkeitsgrad herkömmlicher Laienchorkonzerte weit hinausging. Es gelangten Lieder aus Opern, Oper-Arien und gehobenes Liedgut zur Aufführung, die aus der Gemeinschaft der Kaiserchöre, zwei Gesangssolisten und einem 30 Köpfe zählenden, großen Orchester der Städtischen Bühnen Dortmund getragen wurde. Der Erfolg dieses Jubiläumskonzertes gab den Veranstaltern recht: Es ist ein erstrebenswertes musikalisches Ziel, ein Repertoire dieses Schwierigkeitsgrades auch mit einem Laienchor zu Gehör zu bringen. Darüber hinaus beweist diese Veranstaltung, zu welcher Leistungssteigerung ein Chor unter der Leitung eines qualifizierten Dirigenten fähig ist
Nach dem musikalischen Höhepunkt des Jubiläumsjahres richteten sich die Gedanken aller Verantwortlichen nun wieder nach vorn auf die Jubiläumsfeierlichkeiten, die für den 5., 6. und 7. September geplant waren.
Zu diesem Zeitpunkt war bereits seit Monaten ein Festausschuss an der Arbeit, der in unregelmäßigen Abständen zusammentrat, um das Maß der Vorbereitung abzustecken, welches dann vom Vorstand und den Sängern zu erarbeiten war. In der Tat waren aber auch alle Vorbereitungen im Wesentlichen abgeschlossen, als am Nachmittag des 5. September 1975 die dreitägigen Jubiläumsfeierlichkeiten ihren Anfang nahmen. An dem nachmittags beginnenden Festumzug nahmen alle Vereine des Dorfes teil. Die Vereinsfahne wurde bei unserem Ehrenmitglied Otto Brandhoff abgeholt, und der sich anschließende Umzug durch das allenthalben geschmückte Dorf lud alle Bürger zur Festteilnahme ein.
Selbstverständlich war es, dass am Denkmal in Wasserkurl der Toten gedacht wurde, die Zeit ihres Lebens dem Verein die Treue gehalten hatten.
Der Vorstand hatte einmütig beschlossen, den früheren Bürgermeister der Gemeinde und nunmehrigen stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Kamen, Ewald Steinhoff, zu bitten, die Schirmherrschaft der Veranstaltung zu übernehmen. In den langen Jahren der Ausübung seines Amtes hatte Ewald Steinhoff sich fortwährend bemüht, den Ansprüchen Wasserkurls, insbesondere seines Gesangvereins zu entsprechen. Nichts lag also näher, als gerade ihm diese Bitte vorzutragen, deren Erfüllung er auch nicht ausschlug.
An dem sich an den Umzug anschließenden Festakt würdigte er vor allem die Integrationsbereitschaft, die der MGV Wasserkurl in dem erst seit einigen Jahren bestehenden Verbund der Stadt Kamen gezeigt hatte.
Der Verein nahm die Glückwünsche von Rat und Verwaltung der Stadt Kamen sowie aller Methleraner Vereine entgegen. In Vertretung des Kreissängervorsitzenden Armin Rüttinger nahm sein Vertreter Manfred Müller die Ehrung der Jubilare vor, die für 50 und 25 aktive Sängertätigkeit geehrt wurden.
Nach dem musikalischen Glückwunsch an den MGV Wasserkurl durch die Gemeinschaft der Kaiserchöre begann der Tanz nach den Klängen des Hellweger Blasorchesters. Der Samstagmorgen brachte erneut einen Umzug des Vereins mit dem Bönener Fanfarenzug, wobei die Grenzen des Dorfes umschlossen wurden. Der anschließende Frühschoppen im Festzelt an der Waldstrasse geriet allerdings mehr zur Pflichtübung, da der vorherige Umzug bereits reichlich oft bei Sängern und Freunden des Vereins hatte Station machen müssen, was selbstverständlich nicht ohne den jeweils obligaten Begrüßungsschnaps und ein gerütteltes Quantum Bier vonstatten ging. Jedoch wurden diese “Mühen” entscheidend gemildert durch ein ausführliches Frühstück und einen Umtrunk, den unser Schirmherr allen Sängern und Musikern kredenzte.
Insgesamt muß man sagen, dass der Festverlauf von den Sängern und Verantwortlichen einige Ausdauer forderte. Dennoch überstanden wir das Fest “ohne Ausfälle”.
Der Samstagnachmittag bescherte dem Jubelverein beim Freundschaftssingen die musikalischen Grüße und Glückwünsche der Vereine, gleichermaßen wie bei der Parallelveranstaltung am Sonntagnachmittag. Die Nacht von Samstag auf Sonntag wurde ein regelrechtes Tanzfest, wobei das Hellweger Blasorchester allen Festbesuchern erneut gefallen konnte.
Verständlich deshalb, dass zum sonntagmorgigen Weckruf auf dem Hofe unseres Schirmherrn nicht alle Teilnehmer in bester Verfassung erschienen. Dennoch riss das “freie Fanfarenkorps Kamen" das Dorf aus dem Schlaf, und eine große Anzahl Bürger beobachtete anschließend das große Fallschirmabspringen an der Waldstraße, das eigens organisiert war, eine große Anzahl von Menschen - insbesondere die Kinder - am Fest teilhaben zu lassen. Der sich anschließende Frühschoppen im Festzelt wurde von dem “freien Fanfarenkorps Kamen" begleitet.
Am Abend spielte dann die Combo des Heeresmusikkorps 7 aus Düsseldorf zum Tanz. Dieser musikalische Leckerbissen brachte die Festbesucher noch einmal richtig in Stimmung und zum Morgen hin ging dann ein Fest zu Ende, das zwar viel Arbeit bereitet hatte, dessen Erfolg aber einen reichlichen Lohn bescherte.
Hermann Hupe